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Gute Führungsarbeit braucht fünf Schlüsselkompetenzen
// Veröffentlicht: 19. Dezember 2024
// Kategorien: Führungsarbeit | Klarheit

Führungsarbeit ist viel mehr als das Delegieren von Aufgaben oder das Erreichen von Zielen. Sie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für Menschen, Prozesse und eine gemeinsame Vision. Doch was braucht es wirklich, um eine gute Führungskraft zu sein? In diesem Beitrag geht es um Mut, Entscheidungsfreude, Vertrauen, Kontaktfähigkeit und strategische Fähigkeiten, die alle für gute Führungsarbeit unerlässlich sind.

1. Mut: Der Antrieb für Veränderungen

Mut ist der Kern jeder guten Führung. Ohne Mut bleiben wichtige Entscheidungen aus, Konflikte ungelöst und Veränderungen auf der Strecke. Mut bedeutet, Risiken einzugehen, auch wenn nicht garantiert ist, dass sie sich auszahlen. Er fordert, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und zu klaren Positionen zu stehen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Abteilungsleiter entscheidet sich dazu, ein ineffizientes Projekt zu stoppen, obwohl das Team bereits viel Engagement, Zeit und Ressourcen investiert hat. Sein Mut, den Kurs trotz Bedauern zu korrigieren, ermöglicht es der Abteilung, rechtzeitig auf erfolgversprechendere Projekte zu fokussieren.

Wie trainieren?

  • Nimm dir im Alltag ab und zu bewusst Herausforderungen vor, um deine Komfortzone zu erweitern.
  • Frage dich bei schwierigen Entscheidungen: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann, und wie würde ich damit umgehen, wenn es tatsächlich passiert?“
  • Suche dir Sparringspartner, die dich ermutigen, andere neue Schritte zu gehen.

 

2. Entscheidungen: Klarheit schafft Orientierung

Führung bedeutet Entscheidungen treffen – oft schnell und unter Unsicherheit. Entscheidungen bringen Klarheit und geben dem Team Orientierung. Wenn eine Führungskraft immer wieder zögerlich und unentschlossen ist, entstehen langfristig Frustration und Chaos.

Beispiel: Eine Geschäftsführerin stand vor der Frage, ob sie ihr Team in einer wirtschaftlich schwierigen Phase verkleinern sollte. Sie entschied sich dagegen, weil sie wusste, wie schwer es ist, gutes Personal zu finden – mit Erfolg: Das Unternehmen gewann neue Kunden und Projekte und konnte so alle Teammitglieder weiter beschäftigen.

Wie trainieren?

  • Nutze Entscheidungsmodelle wie eine Pro-und-Contra-Liste oder die SWOT-Analyse.
  • Setze dir Fristen für Entscheidungen, um sie nicht unnötig aufzuschieben.
  • Beginne bewusst mit kleineren, alltäglichen Entscheidungen zu üben.

 

3. Vertrauen: Die Basis für Zusammenarbeit

Ohne Vertrauen keine Führung. Führungskräfte müssen zu allererst sich selbst Vertrauen und dann ihrem Team. Teams bauen Vertrauen auf, wenn ihre Führungskräfte authentisch sind, Verantwortung übernehmen – und tragen und hinter ihrem Team stehen – auch wenn Fehler passieren.

Beispiel: Ein Teamleiter überträgt einer Mitarbeiterin die Verantwortung für ein komplexes Projekt. Obwohl sie anfangs unsicher ist, wächst sie über sich hinaus und liefert hervorragende Ergebnisse. Der Vertrauensvorschuss motiviert nicht nur sie, sondern auch das gesamte Team.

Wie trainieren?

  • Führe offene Gespräche mit deinem Team und frage aktiv nach Feedback.
  • Delegiere Aufgaben bewusst und gib Mitarbeitenden Freiraum, eigene Lösungen zu finden.
  • Sei transparent über deine Entscheidungen und Fehler.

 

4. Kontaktfähigkeit: Verbindung schaffen

Kontaktfähigkeit bedeutet, sich auf Menschen einzulassen, aktiv zuzuhören und sich empathisch in andere hineinzuversetzen. Eine gute Führungskraft erkennt die Bedürfnisse und Stärken ihrer Mitarbeitenden und fördert diese gezielt.

Beispiel: Eine Leitungskraft nimmt sich bewusst Zeit für Einzelgespräche mit ihren Mitarbeitenden. Sie fragt nach deren aktuellen Herausforderungen und Lösungsideen. Durch diese Gespräche werden nicht nur Probleme gelöst, sondern auch Vertrauen und Motivation im Team nachhaltig gesteigert.

Wie trainieren?

  • Plane regelmäßig Gespräche mit einzelnen Mitarbeitenden ein.
  • Übe aktiv zuzuhören, indem du Gespräche zusammenfasst und gezielt nachfragst.
  • Arbeite an deinem Einfühlungsvermögen, indem du die Perspektive wechselst.

 

5. Strategische Fähigkeiten: Den Blick nach vorn richten

Führung ist nicht nur Tagesgeschäft. Strategische Kompetenz ist entscheidend, um das große Ganze im Blick zu behalten, Ziele zu definieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Beispiel: Ein Bereichsleiter analysiert Trends und besucht regelmäßig Netzwerkveranstaltungen. So bekommt er frühzeitig mit, welche Schwierigkeiten zu erwarten sind und sammelt Ideen, wie sie gelöst werden können. Mit einer klaren Strategie und gezielten Weiterbildungsmaßnahmen bereitet er sein Team erfolgreich auf die Veränderungen vor.

Wie trainieren?

  • Plane regelmäßig Zeit für strategisches Denken und langfristige Planung ein.
  • Nutze Tools die dir zur Verfügung stehenden Zahlen, Daten und Fakten, um Veränderungen frühzeitig festzustellen.
  • Vernetze dich und tausche dich mit anderen Führungskräften über strategische Ansätze und Perspektiven aus.

 

Das bedeutet: Führung ist komplex, aber machbar

Gute Führungsarbeit erfordert Mut, Entscheidungen, Vertrauen, Kontaktfähigkeit und strategisches Denken. Diese Aspekte sind keine angeborenen Eigenschaften, sondern können entwickelt und trainiert werden. Eine Führungskraft, die diese Kompetenzen kontinuierliche weiterentwickelt, wird nicht nur erfolgreich, sondern auch ein echtes Vorbild für ihr Team sein.

Welche dieser Aspekte möchtest Du in Deiner Führungsarbeit stärken?

 

Fotocredit: Geraldine Dukes auf Pixabay